Ein super aktuelles Thema für mich ist heute die „Motivation“. Ich der letzten Woche hatte ich Urlaub und ich habe gemerkt, dass es aller höchste Zeit ist meine Akku’s aufzuladen. Das läuft bei mir immer ähnlich ab: erst brauche ich ein paar Tage um in den Urlaub rein zu kommen, da mache ich noch total viel Produktives. Dann irgendwann setzt ein gewisses Maß an Entspannung, Faulheit und Gleichgültigkeit ein. Der Haken bei der Sache ist nur, ist der Urlaub erstmal vorbei ist es immer ein kleiner Kampf aus dem Faulheits-Modus wieder heraus zu kommen.
Was beeinflusst unsere Motivation?
Motivation wird in der Wissenschaft in extrinsische und intrinsische Motivation unterschieden. Hierbei ist die extrinsische Motivation diejenige, die von ‚außen‘ kommt. Eine Art Einflussfaktor oder eine Person, die unsere Motivation ankurbelt und aufrecht hält. Fällt diese Person oder der Faktor weg verlässt uns auch die Motivation. Ein gutes Beispiel hierfür ist ein Personal-Trainer. Durch die Art und Weise, wie der Trainer uns durch das Training führt macht er uns gewissermaßen von sich abhängig, nicht nur von seinem Wissen und Können sondern gleichermaßen von seiner Person. Höhere Ziele, Anerkennung etc. können auch extrinsische Faktoren sein, die unsere Motivation ankurbeln. Darüber hinaus kann Motivation auch von ‚innen‘ kommen, die intrinsische Motivation. Sie kann abhängig sein von Erfahrungen, von Gefühlen, von Vorlieben oder dem sogenannten Flow-Erleben.
Disziplin fängt da an wo Motivation aufhört
Das hat einer meiner Trainer mal gesagt. Irgendwie finde ich, er hat nicht ganz unrecht. Es wird immer Phasen im Leben geben, wo man einfach keine Motivation hat. Wo man vielleicht Zweifel entwickelt oder tief im Loch der Faulheit oder Gleichgültigkeit steckt. Hier hängt es nun von der Denkweise, von den Ressourcen und vielen anderen Dingen ab, wie man damit umgeht. Als ehemalige Leistungssportlerin kenne ich den Prozess sehr gut. Trotzdem zum Training zu gehen, obwohl man gar keine Lust hat. Schön ist das auf Dauer allerdings nicht. Es stärkt nur die Psyche und den Willen um Ziele zu erreichen, selbst, wenn die mal im Dunkeln verschwinden sollten.
Motivationsstrategien
Es gibt ein Buch über die sogenannte Fish-Methode. Das ist eine Methode um die Motivation zurück zu erlangen und das Denken zu ändern. Ich hab sie im Unternehmen kennen gelernt und auch einen Vortrag darüber gehört. Die Fish-Methode basiert auf einer Geschichte von einem Fischmarkt, der innerhalb kürzester Zeit seinen Umsatz drastisch verbessert hat nur durch die Motivation der Verkäufer. Die priesen nämlich mit Herzblut und Eifer ihre Waren an und vermittelten den Kunden dadurch ein Gefühl von Wertigkeit, hauchten den Fischen sozusagen wieder „Leben“ ein. Ihr könnt Euch die Situation vielleicht vorstellen.
Ihr kommt morgens noch völlig verpennt auf dem Weg zur Arbeit beim Bäcker rein und Euch gegenüber steht ein griesgrämiger Verkäufer der müde und lustlos Euer belegtes Brötchen in eine Tüte stopft und Euren Kaffee noch fast verschüttet. Milch und Zucker müsst Ihr suchen und der Verkäufer guckt anschließend dreist auf sein Handy anstatt Euch zu verabschieden. Unangenehm und nicht gerade aufbauen.
Jetzt stellt Euch vor Ihr kommt in die Backstube und werdet herzlich empfangen. Der Verkäufer packt liebevoll Euer Brötchen ein und reicht einer Serviette dazu. Er fragt Euch ob er Ihr Milch oder Zucker wollt und zeigt Euch wo alles steht. Zum Schluss hilft er Euch noch beim Verschließen des Bechers, damit Ihr nichts verschüttet und wünscht Euch einen schönen Tag. Er verabschiedet Euch mit einem warmen Lächeln.
Gleiche Situation, zwei vollkommen unterschiedlich motivierte Verkäufer. Der griesgrämige Verkäufer wird auch nach Eurem Besuch noch griesgrämig sein, wohingegen der freundliche Verkäufer sich sehr viel besser fühlt, Ihr habt vermutlich zurück gelächelt und Euch bedankt. Vielleicht habt Ihr gesagt, wie gut der Kaffee ist und dass Ihr gerne wieder kommt und der Verkäufer weiß, dass er Euren Tag ein bisschen besser gemacht hat. Mit anderen Worten: alles eine Frage der Haltung.
Meine Strategie
An die Fish-Methode erinnere ich mich oft, denn ich habe für mich festgestellt, dass es sich wirklich erheblich leichter arbeitet, wenn man mit der richtigen Einstellung an die Sache heran geht, selbst wenn man Tage hat an denen man lieber im Bett geblieben wäre. Ich fand nur immer, dass das eine kurzfristige Angelegenheit ist und das man seine Motivation auch aus der Reaktion seines Gegenüber bezieht. Um langfristig die Motivation wieder herzustellen hat sich bei mir eine andere Methode bewährt.
Zunächst visualisiere ich wieder ‚mein großes Ziel‘ vor dem inneren Auge. Das kann im Einzelfall auch ein Teilziel oder sonst irgendwas sein, aber wichtig ist: es muss klar werden wofür mache ich das hier gerade. Dann ergibt die Tätigkeit selbst schon wieder ein kleines bisschen mehr Sinn. Im zweiten Schritt versuche ich mich zu erinnern und einzufühlen in Momente, wo meine Motivation noch da war. Ich frage mich selbst, wie es mir ging und was ich gedacht habe. Somit stelle ich mir praktisch wieder eine Art Anker her an dem ich mich festhalten kann, wenn die Motivation gerade mal im Bett geblieben ist. Mit einer Prise Disziplin gelingt es in der Regel wieder in den Flow zu kommen. Wichtig ist am Ende immer, dass man eine eigene brauchbare Strategie entwickelt, dazu kann es hilfreich sein mal ein paar „Ratgeber“ durch zu probieren und etwas über das eigene Motivationsverhalten zu lernen. Dann kann man sich zur Not selbst austricksen, wenn man weiß, wie man selber „funktioniert“.
Fazit
Die Motivation und der innere „Schweinehund“ sind praktisch wie Engelchen und Teufelchen. Es wird keinem Menschen gelingen den einen für immer zu verbannen. Wie bei allem im Leben hält sich das ganze meistens die Waage. Manchmal kann es schon sein, dass die Waage aus dem Gleichgewicht kommt. Dann überkommt uns etwa übertriebene Gleichgültigkeit bzw. sogar Verdrängung oder ein obsessives Verhalten, je nachdem welche Partei überwiegt. Beides ist auf Dauer nicht sonderlich gesund. Hier ist meine Empfehlung: erstens lasst Euch niemals von jemand Bekannten „therapieren“, es gibt Grenzen in denen Euch Leute, die Euch nahe stehen nicht mehr alleine helfen können. Gleiches gilt umgekehrt: lasst die Finger davon jemanden coachen oder helfen zu wollen mit fachlichen Methoden, der Euch nahe steht. Durch die persönliche Beziehung wird das fast immer in die Hose gehen. Zweitens, wenn ein gewisses Maß an Obsession oder an Demotivation erreicht ist kann es manchmal helfen einen Fachmann aufzusuchen, wenn es einem nicht mehr gelingt sich selbst aus dem Sumpf zu ziehen. Das kann (nicht muss) im Einzelfall ein Therapeut sein oder einfach ein Life-Coach oder Ähnliches.
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Quellen: