Ernährungsberatung – wer braucht die eigentlich?

Nach langer Pause melde ich mich mit einem wie ich finde spannenden Thema zurück. Ernährungsberatung – wer braucht die eigentlich? Um ehrlich zu sein lautet meine Antwort: JEDER. Wieso ich das so sehe, möchte ich heute in einem kurzem Artikel schildern.

Mein erster Kontakt mit „Ernährungsempfehlungen“

Als ich als Kind/Jugendliche Leistungssport betrieben habe, haben sich meine Trainer immer sehr darum gesorgt, dass ich nicht genug Eiweiß zu mir nehme, da ich ja Vegetarierin war. Daraus resultierte, dass ich während meiner Kaderzeit, also mit 11 oder 12 Jahren, Eiweißshakes zu mir nehmen sollte. Als ich damals meine sportliche Karriere an den Nagel hängte warnte mich alle davor, dass man, wenn man so eine Sportart beendet, sehr schnell dick wird. Mein 13 und 14-jähriges Ich fühlte sich also ständig viel zu dick und hatte riesen große Angst davor aus dem Leim zu gehen. Alleine in diesen beiden Situationen hätte ich mir wirklich jemanden gewünscht, der mir gesagt hätte, wie ich mich richtig ernähre. Dass Süßigkeiten und Fast Food dick machen, davon hatte ich gehört und dass zu viel Zucker und zu viel Fett auch dick machen, das wusste ich auch. Aber was war überhaupt zu viel?

Dieses „gefährliche“ Halbwissen

So ein Halbwissen, wie ich damals hatte, haben viele Leute. Mal kommt es der Wahrheit bzw. der Wissenschaft recht nah und mal eher nicht so. Ich erlebe in meinem beruflichen und persönlichen Umfeld oft, dass Leute zum Beispiel sagen: „Ich ernähre mich zwar gesund oder versuche mich gesund zu ernähren, aber ich kann nicht aufhören zu naschen.“ Und das ist nur eine der vielen Ausprägungsformen. Da wir in unserer heutigen Gesellschaft extrem viel wert auf unser Äußeres legen und unser Gewicht oder unsere Körpermaße, fragen wir uns in aller erster Linie immer, was wir noch essen dürfen, damit wir nicht dick werden. Keiner fragt sich: „was braucht mein Körper eigentlich, damit es ihm gut geht?“. Dann durchstöbern wir diesen Urwald aus Ernährungsempfehlungen, Diäten und Artikel in Frauenzeitschriften. Ab und an sehen wir dann wieder einen selbsternannten Guru, der den Schlüssel zum Abnehmen gefunden haben will.

Meine armen Eltern

Meine Eltern hatten es mit mir als Kind auch nicht so leicht. In der Familie war ich die „Mäkelliese“. Omas und Opas oder Freunde konnten nie verstehen, wieso das Kind kein Fleisch essen wollte, wieso sie den Käse wieder hochwürgte. Was die Ernährung anbetrifft war meine Kindheit an vielen Stellen „traumatisch“. Meine armen Eltern waren viel damit beschäftigt Sachen für mich zu erfinden, die sie mir zum Beispiel auf mein Schulbrot machen konnten. Die „Gärtnerwurst“ zum Beispiel, das war ein bisschen Butter mit Kräutersalz und Gurkenscheiben. Im Kindergarten wurden wir gezwungen alles zu probieren, was auf den Tisch kam. Zugegeben, wir hatten eine tolle Köchin, aber dennoch habe ich oft den Inhalt meines Mundes wieder ausgespuckt. Auch vor meinen Trainern mussten mich meine Eltern beschützen, die mich ein ums andere Mal nach Hause schicken wollten, weil ich nichts essen wollte. Heute bin ich schockiert darüber wie Erwachsene so mit einem Kind umgehen konnten, nur weil es nicht den „richtigen“ Geschmack hatte. Haben sie geglaubt das würde sich ändern, wenn sie mich drangsalieren?

Wieso also?

Die oben genannten Beispiele zeigen eines ganz klar: durch das Überangebot an Lebensmitteln UND Informationen, sind viele Menschen hilflos verloren in dem Themengebiet Ernährung, Nahrung und Lebensmittel. Fast in jeder Situation kann man jemanden brauchen, der einem über die Schulter schaut. Als Kind hätte ich mir jemanden gewünscht, der mir sagt, dass ich normal bin auch wenn mir kein Fleisch und Fisch schmeckt. Als junge Sportlerin hatte ich mir gewünscht, dass mir jemand konkret sagt wie viel Eiweiß ich brauche und woher ich das bekomme vielleicht auch ohne leidige Shakes. Als Teenie hätte ich mir jemanden gewünscht, der mir sagt, was und wie viel ich essen sollte, damit ich meine Figur halten kann. In meinem Umfeld spüre ich auch dieses gewisses Maß an Hilflosigkeit und Wissensdurst zum Thema Ernährung. Auch meine Eltern hätten sich vermutlich manchmal einen kleinen Helfer gewünscht, der ihnen rät, was sie mir noch anbieten sollten. Damals war nämlich das Angebot an vegetarischen oder veganen Lebensmitteln noch nicht annähernd so groß. Daher bin ich einfach der Meinung brauchen kann es eigentlich jeder.

Und die Realität?

In der Realität sieht es leider oft so aus, dass wir schon als Kinder Sachen lernen, die schwerwiegende Folgen in unserem Erwachsenenleben haben werden. Sowas wie „es wird gegessen bis der Teller leer ist“. Später wollen wir uns oftmals vor allem nicht mehr aus unserem Trott bringen lassen. Verhaltensänderungen sind oft schwer zu erlernen. Hinzu kommen natürlich noch eine Vielzahl von anderen Lebensumständen wie Bewegungsmangel, Stress und so weiter. Das ist die traurige Realität.

 

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Depression, Burnout und Achtsamkeit

Ich kann nach dem veröffentlichen vermutlich von drei rückwärts zählen und bei null beginnt der Shitstorm. Psychische Erkrankungen sind als Thema in aller Munde. Sie beeinflussen die Arbeitswelt, Freundschaften, Familien kurzum unsere ganze Lebenswelt. Man weiß erschreckend wenig über die Hintergründe und biologischen Komponenten. In vielen Fällen kann eine hormonelle Stoffwechselstörung Auslöser sein, manchmal ist man aber auch ratlos. Die Auslöser oder Verursacher auf menschlicher Ebene sind vielzählig. Aaron T. Beck hat mal davon gesprochen, wie paradox die Gefühle in einer Depression tatsächlich sein können. Ein Familienvater zum Beispiel der seine Frau und drei Kinder versorgt fühlt sich nutzlos und minderwertig. Schwierig zu verstehen, wie seine Gefühle zustande gekommen sind. Wie immer beansprucht dieser Artikel weder die ganze noch die einzige Wahrheit. Ich finde das Thema einfach nur sehr wichtig, weil es so einen großen Einfluss auf unser Leben hat.

Psychische Erkrankungen

Psychische Erkrankungen gibt es viele. Depressionen, Burnouts, Bipolarestörungen, Schizophrenie usw. Wir sind schnell dabei dem Kind einen Namen zu geben. Aber was ist das eigentlich, wenn die „Psyche“ oder der „Geist“ krank sind? Daran wird schon ewig geforscht. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl gut wirksamer Behandlungsmethoden und außerdem die Möglichkeit die Betroffenen auch medikamentös zu unterstützen. Nur manche Hintergründe lassen Wissenschaftler noch immer im Dunkeln tappen. Geht man etwa 700 Jahre zurück war es für die Menschen damals etwas „einfacher“. Wer sich komisch verhielt musste vom Teufel, einem Dämonen oder sonst irgendwas befallen sein. Meistens war der Weg der Heilung recht simpel. Geister austreiben oder aber den Betroffenen zu seinem Schöpfer schicken, damit er ihn heilt. Zum Glück ist man davon heute doch schon ein ganzes Stück weg. Heute kann man mit Hilfe von CT und MRT sogar die Gehirne von Menschen untersuchen um nach dem Sitz des Geistes zu suchen oder ähnliches. Ich habe mir für diesen Artikel zwei Phänomene herausgesucht, denen ich in meiner Arbeitswelt und im Privaten schon öfter begegnet bin.

Burnout

Das Burnout zu deutsch „ausgebrannt sein“ ist ein immer häufiger auftretendes Phänomen bei zumeist arbeitenden Menschen. Mir fällt ad hoc eine ganze Hand voll Personen ein, bei denen ich das schon beobachtet habe. Der Mechanismus dahinter scheint ganz simpel zu sein. Die Person ist eine lange Zeit einem ständigen hohen Arbeitsdruck ausgesetzt. Termindruck, Präzisionsdruck, sozialem Druck usw. Irgendwann kommt das Fass zum überlaufen und die Person erleidet ein „Burnout“ und wird auf gewisse Weise eine zeit lang arbeitsunfähig. Wer sich mit der Entstehung von Gesundheit und Krankheit schon mal im wissenschaftlichen Kontext beschäftigt hat kennt vermutlich das Modell der Salutogenese. Demzufolge ist es abhängig von verschiedenen Einflussfaktoren ob wir einer Herausforderung gewachsen sind oder nicht. Dazu gehören im Modell die Komponenten: Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Sinnhaftigkeit. Sagen wir also der Chef gibt  uns eine Aufgabe, die wir inhaltlich verstehen, die wir technisch umsetzen können und deren Sinn wir erkennen, dann stellt diese Aufgabe für uns kein Problem dar. Wenn er uns nun eine Aufgabe gibt, die wir noch nicht ganz verstehen und daran zweifeln, dass unsere Kompetenzen ausreichen sie zu bewältigen und wir dann noch nicht mal denn Sinn an der Aufgabe erkennen, dann entsteht Stress. Natürlich reicht es, wenn nur eine diese Komponenten unstimmig ist. Wenn wir zum Beispiel ständig daran zweifeln müssen ob wir es zeitlich schaffen die Aufgabe zu bewältigen. Die Stressresistenz wird als Resilienz bezeichnet und beschreibt die individuelle Fähigkeit einer Person mit solchen Situationen umzugehen. Die Resilienz und auch unsere Gesundheit werden durch Ressourcen gestärkt. Diese Ressourcen können unsere Selbstwirksamkeitserwartung, Selbsterkenntnis, unsere Sinne oder unsere Entspannungsfähigkeit sein. Beim Burnout würde gemäß dem Modell unser Gleichgewicht aus der Bahn geworfen und der Körper oder der Geist wird „krank“, da die Stressoren den Ressourcen überwiegen. Die Folge ist, dass die Person „ausgebrannt ist“ und nicht mehr in der Lage an den Aufgaben zu arbeiten.

Depression

Depressionen können unendliche viele Ursachen, Wirkungen und Auslöser haben. Manche sind hormonell bedingt und manche scheinen aus kindheitlichen Erfahrungen zu entstehen. Die Wissenschaft selbst streitet laut Aaron T. Beck darüber ob sich Depressionen überhaupt kategorisieren lassen. Eine Gruppe der Wissenschaftler spricht für die Unterscheidung von zwei generellen Typen von Depressionen, den organischen und den psychogenen. Andere sind wiederum der Meinung die tatsächliche Ursache ist nur psychogener Natur. Und die Nächsten sind der Ansicht es gibt ausschließlich organische Ursachen. In früherer Zeit haben Wissenschaftler auch schon über Depressionen geschrieben. Früher nannte man das Phänomen „Melancholie“ also etwa „Traurigkeit“. Ein sehr bekannter Betroffener dürfte der Schriftsteller Johann Wolfgang von Goethe sein. Ein Frauenheld, der eigentlich auch immer genügend Geld hatte im Gegensatz zu seinem Zeitgenossen Friedrich Schiller. Damals wie heute ist, meiner Beobachtung zur Folge, der Umgang mit depressiven Personen sehr häufig von Hilflosigkeit gekennzeichnet. Da das ein heikles und auch sehr kontroverses Thema ist, will ich das hier auch gar nicht weiter ausrollen.

Achtsamkeit

Die Buddhisten kennen eine Vielzahl von Praktiken die mit „Achtsamkeit“ zu tun haben. Eine Kollegin hat mir mal das Buch „Heitere Weisheit“ empfohlen. Wundervoll geschrieben und leicht zu verstehen. Im Buddhismus ist „Glück“ kein Zustand oder etwas was einen ereilt oder eben nicht, sondern eine Entscheidung. Der Weg dahin führt unter anderem über die Achtsamkeit. Mal abgesehen von Meditationsübung verbirgt sich hinter dem Wort Achtsamkeit ja eigentlich etwas ganz simples: „Etwas beachten“. Im Grunde geht es also darum auf bestimmte Dinge zu achten, auf Signale, auf Reaktionen und auf Gefühle. Damit schult man seine eigene Wahrnehmung. Die Wahrnehmung für sich selbst, für sein Umfeld und für verschiedene Wirkungen. In wie weit kann das helfen bzw. hat es einen Zusammenhang zu den psychischen Erkrankungen? Gerade bei dem Thema Burnout kann ein gewisses Maß an Achtsamkeit die Ressourcen und die Resilienz der einzelnen Person stärken. Die Person hat vielleicht beobachtet, wie sie in bestimmten Stresssituationen reagiert, hat bemerkt, wo ihre Grenzen sind und schafft es dann vielleicht rechtzeitig die Notbremse zu ziehen. Die Achtsamkeit und Wahrnehmung zu schulen kann ganz einfach dafür sorgen, dass sich die Selbstwahrnehmung verbessert und man schlichtweg vielmehr „Herr oder Frau“ seiner Lage ist. Wie gesagt: kann, nicht muss. Mir persönlich hat das Buch „Heitere Weisheit“ sehr geholfen mich selbst und andere weniger zu verurteilen. Das hat mir für mein Leben eine große Menge an Ruhe und Selbstsicherheit gegeben. Ich versuche heute nicht mehr die Verantwortung für alles zu übernehmen, ich kann mal nein sagen und ich bremse schon einen Meter vor dem Abgrund und nicht erst Millimeter davor. Ich verurteile mich nicht mehr selbst, wenn ich etwas nicht schaffe, weil ich weiß, dass mir das nicht hilft.

Was tun?

Was soll man nun als Resumé daraus ziehen? Wie so oft ist mein Appell: wenn DU selbst oder eine Dir nahe stehende Person ein ernsthaftes psychisches Problem hat oder seinen Aufgaben nicht mehr gewachsen ist, sollte man sich professionelle Hilfe suchen. Es gibt heute eine Menge verschiedener Hotlines, Selbsthilfegruppen, Angehörigen-Netzwerke usw. Eine Sache, die ich mal in einem Blog gelesen habe, ist mir besonders im Kopf geblieben. Wenn die andere Person mit ihren Gefühlen und Gedanken nicht mehr in der Realität ist, dann muss man selbst der Anker in der Realität sein. Daran kann sich die Person festhalten, wenn man als Freund oder Angehöriger einfach authentisch und realistisch bleibt. Natürlich bedarf es Empathie und Hilfe sowas wie „Du spinnst doch, wie kommst Du denn darauf, dass dich keiner leiden kann.“, ist vermutlich keine Hilfe. Am Ende gibt es keine Patentlösung, denke ich. Für sich selbst kann ich immer nur empfehlen sich mit der eigenen Wahrnehmung und der Achtsamkeit zu beschäftigen. Auf Hilfe von außen zu hoffen ist zwar heute ein weit verbreitetes Phänomen, aber ich fürchte es ist keine langfristige Lösung. Wenn man natürlich selber nicht mehr aus seinem Sumpf kommt, sollte man definitiv die Hilfe anderer in Anspruch nehmen. Am Ende liegt die Heilung trotzdem in einem selbst. Wenn man sich das Bein gebrochen hat, dann kommt man zwar auf Krücken vorwärts, aber der Knochen ist dadurch nicht wieder geheilt. An diesem Beispiel sieht man schon, dass häufig äußere Hilfe nötig ist um den Start zu machen, aber am Ende wächst der Knochen zusammen und man muss selbst wieder lernen zu laufen. Es gibt sicherlich Personen, die da anderer Meinung sind. Das dürfen sie sehr gerne.

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Quellen: 

Coaching, Paarberatung, Psychotherapie (2009) Resilienz. Verfügbar unter: http://lermer.blogspot.com/2009/07/psychologische-begriffe-resilienz_08.html

Beck, A.T. (1967) Depression – Clinical, Experimental and Theoretical Aspects. Verfügbar unter: https://books.google.de/books?hl=de&lr=&id=6rigtdo0u2UC&oi=fnd&pg=PA3&dq=depression&ots=T37hM5A1aE&sig=T85FR9TXC687CnhEDQ7zEUdBU70#v=onepage&q=depression&f=false

pahaschi.de (o.J.) Berühmte psychisch kranke Persönlichkeiten. Verfügbar unter: http://archiv.pahaschi.de/genies.htm

Rinpoche, Y.-M. (2009) Heitere Weisheit.

Motivation und wo sie zu finden ist

Ein super aktuelles Thema für mich ist heute die „Motivation“. Ich der letzten Woche hatte ich Urlaub und ich habe gemerkt, dass es aller höchste Zeit ist meine Akku’s aufzuladen. Das läuft bei mir immer ähnlich ab: erst brauche ich ein paar Tage um in den Urlaub rein zu kommen, da mache ich noch total viel Produktives. Dann irgendwann setzt ein gewisses Maß an Entspannung, Faulheit und Gleichgültigkeit ein. Der Haken bei der Sache ist nur, ist der Urlaub erstmal vorbei ist es immer ein kleiner Kampf aus dem Faulheits-Modus wieder heraus zu kommen.

Was beeinflusst unsere Motivation?

Motivation wird in der Wissenschaft in extrinsische und intrinsische Motivation unterschieden. Hierbei ist die extrinsische Motivation diejenige, die von ‚außen‘ kommt. Eine Art Einflussfaktor oder eine Person, die unsere Motivation ankurbelt und aufrecht hält. Fällt diese Person oder der Faktor weg verlässt uns auch die Motivation. Ein gutes Beispiel hierfür ist ein Personal-Trainer. Durch die Art und Weise, wie der Trainer uns durch das Training führt macht er uns gewissermaßen von sich abhängig, nicht nur von seinem Wissen und Können sondern gleichermaßen von seiner Person. Höhere Ziele, Anerkennung etc. können auch extrinsische Faktoren sein, die unsere Motivation ankurbeln. Darüber hinaus kann Motivation auch von ‚innen‘ kommen, die intrinsische Motivation. Sie kann abhängig sein von Erfahrungen, von Gefühlen, von Vorlieben oder dem sogenannten Flow-Erleben.

Disziplin fängt da an wo Motivation aufhört

Das hat einer meiner Trainer mal gesagt. Irgendwie finde ich, er hat nicht ganz unrecht. Es wird immer Phasen im Leben geben, wo man einfach keine Motivation hat. Wo man vielleicht Zweifel entwickelt oder tief im Loch der Faulheit oder Gleichgültigkeit steckt. Hier hängt es nun von der Denkweise, von den Ressourcen und vielen anderen Dingen ab, wie man damit umgeht. Als ehemalige Leistungssportlerin kenne ich den  Prozess sehr gut. Trotzdem zum Training zu gehen, obwohl man gar keine Lust hat. Schön ist das auf Dauer allerdings nicht. Es stärkt nur die Psyche und den Willen um Ziele zu erreichen, selbst, wenn die mal im Dunkeln verschwinden sollten.

Motivationsstrategien

Es gibt ein Buch über die sogenannte Fish-Methode. Das ist eine Methode um die Motivation zurück zu erlangen und das Denken zu ändern. Ich hab sie im Unternehmen kennen gelernt und auch einen Vortrag darüber gehört. Die Fish-Methode basiert auf einer Geschichte von einem Fischmarkt, der innerhalb kürzester Zeit seinen Umsatz drastisch verbessert hat nur durch die Motivation der Verkäufer. Die priesen nämlich mit Herzblut und Eifer ihre Waren an und vermittelten den Kunden dadurch ein Gefühl von Wertigkeit, hauchten den Fischen sozusagen wieder „Leben“ ein. Ihr könnt Euch die Situation vielleicht vorstellen.

Ihr kommt morgens noch völlig verpennt auf dem Weg zur Arbeit beim Bäcker rein und Euch gegenüber steht ein griesgrämiger Verkäufer der müde und lustlos Euer belegtes Brötchen in eine Tüte stopft und Euren Kaffee noch fast verschüttet. Milch und Zucker müsst Ihr suchen und der Verkäufer guckt anschließend dreist auf sein Handy anstatt Euch zu verabschieden. Unangenehm und nicht gerade aufbauen.

Jetzt stellt Euch vor Ihr kommt in die Backstube und werdet herzlich empfangen. Der Verkäufer packt liebevoll Euer Brötchen ein und reicht einer Serviette dazu. Er fragt Euch ob er Ihr Milch oder Zucker wollt und zeigt Euch wo alles steht. Zum Schluss hilft er Euch noch beim Verschließen des Bechers, damit Ihr nichts verschüttet und wünscht Euch einen schönen Tag. Er verabschiedet Euch mit einem warmen Lächeln.

Gleiche Situation, zwei vollkommen unterschiedlich motivierte Verkäufer. Der griesgrämige Verkäufer wird auch nach Eurem Besuch noch griesgrämig sein, wohingegen der freundliche Verkäufer sich sehr viel besser fühlt, Ihr habt vermutlich zurück gelächelt und Euch bedankt. Vielleicht habt Ihr gesagt, wie gut der Kaffee ist und dass Ihr gerne wieder kommt und der Verkäufer weiß, dass er Euren Tag ein bisschen besser gemacht hat. Mit anderen Worten: alles eine Frage der Haltung.

Meine Strategie

An die Fish-Methode erinnere ich mich oft, denn ich habe für mich festgestellt, dass es sich wirklich erheblich leichter arbeitet, wenn man mit der richtigen Einstellung an die Sache heran geht, selbst wenn man Tage hat an denen man lieber im Bett geblieben wäre.  Ich fand nur immer, dass das eine kurzfristige Angelegenheit ist und das man seine Motivation auch aus der Reaktion seines Gegenüber bezieht. Um langfristig die Motivation wieder herzustellen hat sich bei mir eine andere Methode bewährt.

Zunächst visualisiere ich wieder ‚mein großes Ziel‘ vor dem inneren Auge. Das kann im Einzelfall auch ein Teilziel oder sonst irgendwas sein, aber wichtig ist: es muss klar werden wofür mache ich das hier gerade. Dann ergibt die Tätigkeit selbst schon wieder ein kleines bisschen mehr Sinn. Im zweiten Schritt versuche ich mich zu erinnern und einzufühlen in Momente, wo meine Motivation noch da war. Ich frage mich selbst, wie es mir ging und was ich gedacht habe. Somit stelle ich mir praktisch wieder eine Art Anker her an dem ich mich festhalten kann, wenn die Motivation gerade mal im Bett geblieben ist. Mit einer Prise Disziplin gelingt es in der Regel wieder in den Flow zu kommen. Wichtig ist am Ende immer, dass man eine eigene brauchbare Strategie entwickelt, dazu kann es hilfreich sein mal ein paar „Ratgeber“ durch zu probieren und etwas über das eigene Motivationsverhalten zu lernen. Dann kann man sich zur Not selbst austricksen, wenn man weiß, wie man selber „funktioniert“.

Fazit

Die Motivation und der innere „Schweinehund“ sind praktisch wie Engelchen und Teufelchen. Es wird keinem Menschen gelingen den einen für immer zu verbannen. Wie bei allem im Leben hält sich das ganze meistens die Waage. Manchmal kann es schon sein, dass die Waage aus dem Gleichgewicht kommt. Dann überkommt uns etwa übertriebene Gleichgültigkeit bzw. sogar Verdrängung oder ein obsessives Verhalten, je nachdem welche Partei überwiegt. Beides ist auf Dauer nicht sonderlich gesund. Hier ist meine Empfehlung: erstens lasst Euch niemals von jemand Bekannten „therapieren“, es gibt Grenzen in denen Euch Leute, die Euch nahe stehen nicht mehr alleine helfen können. Gleiches gilt umgekehrt: lasst die Finger davon jemanden coachen oder helfen zu wollen mit fachlichen Methoden, der Euch nahe steht. Durch die persönliche Beziehung wird das fast immer in die Hose gehen. Zweitens, wenn ein gewisses Maß an Obsession oder an Demotivation erreicht ist kann es manchmal helfen einen Fachmann aufzusuchen, wenn es einem nicht mehr gelingt sich selbst aus dem Sumpf zu ziehen. Das kann (nicht muss) im Einzelfall ein Therapeut sein oder einfach ein Life-Coach oder Ähnliches.

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Quellen: 

Work-Life-Balance

Es ist, so denke ich, nicht von der Hand zu weisen, dass sich unsere Arbeitswelt verändert hat. Früher ging man etwas plakativ gesprochen 40 Jahre lang, 5 Tage die Woche immer von 8-16 Uhr in die selben vier Wände und hat die selben Sachen gemacht. Über’s Arbeiten wird nicht gemeckert,  gesundheitliche Beschwerden gab es auch nicht. Heute dreht sich die Welt ein bisschen anders. Work-Life-Balance ist das Schlagwort. Was ist das überhaupt?

Per Definition

Als Forschungsgegenstand wird bei der Work-Life-Balance untersucht,  in welchem Verhältnis das Berufsleben und das Privatleben zu einander stehen. Der Begriff ist vielleicht etwas weniger treffend gewählt, denn er lässt eventuell vermuten, dass Arbeit das Gegenteil von Leben ist. Es ist auch kein fester Begriff, sondern viel mehr ein ganzes Feld verschiedener wirtschaftlicher und psychologischer Themen.

Situationsanalyse

Wenn ich mir die Welt da draußen so anschaue, werde ich etwas stutzig, denn sie ist bei dem Thema Arbeits- und Lebenswelt irgendwie voller Widersprüche. Der perfekte Mensch ist fit, gesund, sportlich, achtet auf seine Gewohnheiten, ist leistungsfähig, hat soziale Kontakt, führt gepflegte Beziehungen zu Freunden und Familie, ist erfolgreich im Beruf und im Privatleben. Er oder sie ist flexibel, motiviert, immer 100% bei der Sache, jedem Widerstand gewachsen und dabei komplett tiefen entspannt und ausgeglichen. Irgendwie muss mal jemand das Schlafen und Essen abschaffen, damit das alles in einen Tag oder eine Woche passt. Der größte Witz in meinen Augen ist eigentlich der, dass man immer größeren Anforderungen gewachsen sein muss, jede Tätigkeit immer vielseitiger wird und das Stress-Level erwiesener Maßen bei den meisten Menschen immer weiter steigt, ABER auf der anderen Seite die Gesellschaft erwartet, dass man glücklich, zufrieden, ausgeglichen und sportlich ist. Alleine die Menge an Zeit die man investieren müsste, nur um einen Ausgleich zu den orthopädischen Risiken bei unserem ständigen Sitzen und Stehen zu schaffen, ist immens. Ich persönlich frage mich wirklich wo die Zeit herkommen soll, die für all diese Anforderungen notwendig ist. Davon mal ganz abgesehen ist auch die Energie des Menschen irgendwann mal erschöpft. Hier werfe ich nochmal das Gedanken-Konstrukt „Work-Life-Balance“ in den Ring. Bei dieser überzogenen Darstellung des „perfekten Menschen“, geht es ja im wesentlichen darum ein überdurchschnittlich funktionales Mitglied der Gesellschaft zu züchten. Und hier liegt nun für mich der ganze Widerspruch. Früher war es mal so, dass das Arbeiten das Leben in der Gesellschaft möglich machen sollte. Heute habe ich oft den Eindruck, dass das Leben in der Gesellschaft das Arbeiten möglich machen soll.

Was ich unter Work-Life-Balance verstehe

Was sich bei mir unter dem Begriff verbirgt ist so mehr oder weniger folgendes: „Arbeit und Leben stellen einen Widerspruch dar. Zu viel zu Arbeiten beschränkt dein Leben.“ All diese „Strömungen“ scheinen mir Antworten auf den Wandel der Arbeitswelt zu sein. Man fühlt sich heute manchmal regelrecht vom Arbeitgeber bedrängt oder in seinem Freiraum begrenzt. Wen das nicht stört, der ist ein Workaholic, wen das stört, der wird zum C-Mitarbeiter. Zu wenig ist schlecht zu viel ist auch nicht gut, oder doch? Der Arbeitswelt, in der wir heute leben, geht es nicht mehr ums „Arbeiten und Geld verdienen“ zum überleben, sondern ums „überleben“ zum Arbeiten. Das ist erstmal eine ernüchternde These, die wenige Schlupflöcher offen lässt. Da stellt sich die Frage, wie man nun in der Praxis damit umgeht. Wird man „Aussteiger“ und zieht auf eine einsame Insel?

Was braucht es an Veränderung?

Darüber könnte man jetzt Stunden schreiben. Ich denke, was notwendig wäre, damit das Konstrukt Work-Life-Balance vielleicht zu einem Life-Balance wird ist erstens ein Umdenken in der Gesellschaft. Arbeiten, die früher ganz normal oder sogar hochangesehen waren, von denen kann man heute kaum leben, da sie schlecht bezahlt und gesellschaftlich nicht mehr so anerkannt sind. Wer heute nicht studiert hat, der muss ums überleben kämpfen und kann sich nichts leisten, so die Theorie. Am Ende vom Lied möchte dann jeder studieren, oder jedes Elternteil möchte, dass das Kind studiert. Dann sind die Kinder am Ende 30 Jahre alt und haben keinen Plan vom „Leben“ oder vom „Überleben“ und vom „Arbeiten“ gleich gar nicht. Wohingegen der Malergeselle jeden Tag sieht, was seine Hände leisten und durchaus auch weiß, was es heißt 8 Stunden zu schuften. Nur der, der studiert hat (auch wenn er in der Vorlesung immer nur schläft) ist „mehr wert“ als der, der mit der Kraft seiner Hände die Dinge verändert. Das ist ein „Wertigkeitsproblem“. Vor einiger Zeit war es mal genau umgekehrt, die „Verschrienen“ waren da diejenigen, die mit ihrem Kopf gearbeitet haben. Wer mit seinen Händen etwas anzufangen wusste, „der hatte es drauf“. Die Wertschätzung für die Arbeit ist gering, vom Arbeitgeber, genauso wie vom Kunden. Und die Entfaltungsmöglichkeiten sind oft auch gering und damit wird die Arbeit zur Belastung. Überall sind wir unterbesetzt, aber das „Land“ ist reich wie nie. Wo ist denn das ganze Geld? Das muss sich ändern, die Arbeit darf nicht mehr mit dem „Bösen“ gleichgesetzt werden und der Arbeitnehmer nicht mehr der Diener der Konsumgesellschaft sein. Am Ende wird einem nämlich immer nur suggeriert, wenn du dich nicht anstrengst und nicht gut genug bist, dann wirst du ersetzt oder bekommst nichts. Nur perfekt ist gut genug. Der Arbeitgeber ist der Fordernde, dabei sollte er der Fördernde sein. In Skandinavien werde eine ganz Menge anderer Modelle mit großem Erfolg durchgeführt. Das sollte uns hier zu denken geben.

Was kann ich verändern?

Die Welt wird sich leider von heute auf Morgen nicht verändern. Man kann zum Ausgleich zum Yoga gehen und lernen sich zu entspannen und den Alltag los zu lassen. Aber was, wenn der Alltag nicht mehr so stressig ist und man den gar nicht los lassen will? Also…

Schritt 1: Lerne zu wertschätzen. 
Klingt komisch, ist aber so. Als erstes musst du selbst den Wert in deiner Arbeit erkennen. Den Mehrwert im Großen ganz, für Dich und für andere. Bei meiner Arbeit ist es zum Beispiel so, dass ich ganz viel Mehrwert daraus ziehe, weil ich sehe, dass ich anderen Menschen helfen kann ihre Schmerzen los zu werden und ihre Lebensqualität zu steigern. Für mich selbst sehe ich außerdem eine Entwicklung meines Wissens, meiner Fähigkeiten Dinge erklären zu können oder meiner Fähigkeiten mit anderen Menschen umgehen zu können. Außerdem sehe ich die Leistung, die ich jeden Tag „erbringe“.

Schritt 2: Bring deinen Kollegen und Vorgesetzten bei wertschätzend zu handeln. 
Dieser Schritt ist etwas schwieriger, aber du kannst dich ja mal fragen, wann du das letzte Mal bei deinem Chef gewesen bist und gesagt hast. „Ich finde ihre Arbeit toll, sie sind mir ein Vorbild und ich habe große Respekt vor ihrer Expertise.“ Nur so als Beispiel. Vielleicht wünscht sich der Chef genauso mal Wertschätzung für den Job den er macht, denn Chef sein ist oft noch undankbarer als angestellt zu sein.

Schritt 3: Betriebsklima.
Wann warst du zu letzt mit deinen Kollegen essen oder auf einem Betriebsausflug? Manchmal kann ein tolles Team um einen herum dafür sorgen, dass man die Arbeit als gemeinsame Herausforderung sieht und nicht als Belastung.

Wenn keiner diese Punkte umsetzbar ist, solltest du dich vielleicht fragen, ob nicht ein Jobwechsel das Mittel der Wahl wäre.

Schritt 4: Prioritäten setzen.
Am Ende muss man immer gucken, wie und wohin setze ich meine Prioritäten. Oftmals sieht man seine Kollegen länger und öfter als den eigenen Partner oder die Eltern. Die Familie wird abgelöst von der Arbeit als Lebensmittelpunkt. Dennoch sollte man sich immer fragen, ob man dann noch zu Hause 20 Sachen für die Arbeit erledigen muss oder ob man Zeit für die Partnerschaft, die Freunde oder Familie dann wirklich nutzt.

Schritt 5: Für mich und nicht für andere.
Sport, Entspannungstraining und Volkshochschule. Man muss es für sich tun und nicht für ein höheres Selbst oder einen gesellschaftlichen Anspruch. Und wenn man heute lieber mit den Kindern Pizza macht, als zum Sport zu gehen, dann ist es so. Das ist nicht Faulheit oder eine Ausrede, das ist Bewusstsein für das eigene Empfinden.

Daher ist mein Motto stets: Ich arbeite gerne und auch hart, wenn ich Sinn und Nutzen dahinter sehe und für mich selbst und andere einen Mehrwert erkenne. Außerdem muss ich die Arbeit „pausieren“ können ohne Angst oder schlechtes Gewissen, damit ich den Kopf frei habe für meine Familie, meine Partnerschaft, meine Freunde und meine Hobbies. Solange ich mein Leben und mein Arbeiten kontrolliere, gibt es für mich Balance. Wenn aber das Arbeiten mich kontrolliert und mein Wohlfühlen beeinträchtigt, dann gibt es keine Balance mehr und dann muss ich was ändern oder gehen.

Ich denke in erster Linie muss man sich von dem Glauben befreien jemand anderes würde die Verantwortung dafür tragen, wie es mir geht und das alles so unfair ist. Am Ende muss man das Schicksal in die eigenen Hände nehmen und sich seinen Dämonen stellen. Manchmal hilft es auch mal rechts und links der eigenen Realität zu schauen, da entdeckt man manchmal unglaubliche Sachen.

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Veganismus und Vegetarismus – eine Geschichte von Ethos, Tierliebe und Gesundheit.

Es gibt eine Vielzahl von kontroversen Themen und das Thema Veganismus und Vegetarismus ist eines von Ihnen. Man kann Stunden darüber philosophieren. Auf meinem Blog werde ich häufiger mal zu diesem Thema schreiben. In diesem Artikel zu Weihnachten möchte ich nur mal den Auftakt zu einer Reihe von Beiträgen schreiben. Ich möchte selber mal erläutern, wie ich zum Veganismus bzw. Ovo-Vegetarismus (den Begriff gibt es eigentlich gar nicht) kam.

Veganismus, Vegetarismus, was ist das eigentlich?

Heute wird in der Ernährungswissenschaft unterschieden zwischen Ovo-Lacto-Vegetariern (diese Essen keine Produkte toter Tiere, aber durchaus Milchprodukte und Ei), Pescetarier (sie essen Fisch, aber kein Fleisch), Lacto-Vegetarier (diese essen kein Ei, aber Milchprodukte) und Veganern (sie essen keine Tierprodukte, dazu gehört auch Honig). Im veganen Lebensstil wird oft außerdem auch bei Kleidung, Kosmetika etc. auf Produkte ohne tierische Inhaltsstoffe geachtet.

Beweggründe?

Beweggründe gibt es für eine solche Ernährung viele: Geschmack, Ekel, ethische Gründe, gesundheitliche Gründe oder Umwelt- bzw. Naturschutzgründe. Wie durchdacht und realistisch die einzelnen Beweggründe sind will ich an dieser Stelle (noch) nicht analysieren.

Zu meiner eigenen Geschichte…

Meine Mutter berichtete, dass ich schon als Kleinkind kein Fleisch mochte. Sie hat bergeweise Babybrei selbst essen müssen, weil ich den nicht mochte. Als Kind habe ich zwar Fleisch gegessen, aber nur solches was weder nach Tier aussah, noch nach Tier schmeckte. War einfach nicht meins. Später kam noch die Erkenntnis dazu, dass ich tote Tiere also „Kadaver“ zu essen irgendwie abstoßend fand.

In meiner Zeit im Leistungssport war es ein Riesenthema, mit 11 begann ich Eiweiß-Shakes zu trinken, weil meine Trainer Angst hatten, ich bekäme nicht genügend Eiweiß. Ein paar mal wurde ich fast nach Hause geschickt, weil ich auch sonst nichts gegessen habe bei Regatten oder im Trainingslager.

Zudem gab es selten etwas, was ich mochte. Von Käse war ich auch nicht der größte Fan, eigentlich mochte ich nur Quark und Frischkäse. „Damals“ gab es nämlich noch längst nicht die Vielzahl an alternativen Produkten und auch keine Bio-Märkte in der Menge. Ich habe mich also einen Großteil meines Lebens von „Beilagen“ ernährt und aus mir ist trotzdem was geworden. Meistens musste ich mir anhören ich sei eine Mäkelliese und ich würde „spinnen“. Im Kindergarten hatte ich alles probieren müssen, was auf den Tisch kam. Vermutlich der Grund wieso ich heute von Fisch würgen muss.

Ich bin also auch damit groß geworden die Klappe zu halten und hatte es lange vor meiner „Veggie-Karriere“ aufgegeben mit Leuten zu diskutieren. Wozu auch? Die hatten doch eh immer recht.

Die Ethik

Irgendwann kam mir der Gedanke, dass es eigentlich nichts bringt „Schlachtabfälle“ wie Nuggets oder Salami zu essen und hörte auf Fleisch zu essen. Irgendwann beschäftige ich mich mit Massentierhaltung und Ausbeutung und beschloss auch auf die meisten anderen Tierprodukte zu verzichten. Ausnahmen mache ich bei Ei und Honig, aber dazu folgen noch Beiträge.

Jeder hat eine Meinung

Natürlich hat jeder zu dem Thema eine Meinung. Oft in meinem Leben habe ich mich unendlich ungerecht behandelt gefühlt. Jahre lange musste ich selbst in meiner eigenen Familie nur für meinen eigenen Lebensstil kämpfen. Heute habe ich diesen „Kampf“ aufgegeben. Ich bin Ernährungsberaterin und habe Gesundheitsmanagement studiert und bin seit 13 Jahren Sportlerin, mehrere Jahre davon im Leistungssport Bereich. Ich weiß also wovon ich rede. Inzwischen ist es mir egal, was andere Leute sagen oder denken. In meiner eigenen Familie oder im Kreis enger Freunde verletzt es mich zwar heute noch, denn oft genug glaubt mir niemand und nimmt auch keiner Rücksicht. Ich versuche auch niemanden zu missionieren. Bekannten sage ich stets ich sei ein „Gesellschaftsfähiger Veganer“. Jetzt werden sicherlich einige aufschreien und über mich meckern, wieso ich für meine Ideale und Meinung nicht mehr „kämpfe“. Tja. Es gibt eine Menge Dinge für die man kämpfen kann, aber mit Sicherheit nicht mehr dafür, dass Sturköpfe mir zuhören. Das wollen sie nämlich gar nicht. Und ich habe auch keine Lust mehr „beleidigt“ zu werden.

Aber man muss doch was sagen..

Ja, man muss auch was sagen. Wenn ich gefragt werde, dann beantworte ich jede Frage. Ich erkläre mich aber nicht mehr oder rechtfertige mich auch nicht. Manche Menschen in meinem Umfeld, wie zum Beispiel meine Lebenspartner haben ihre Ernährung, in Teilen, nach einiger Zeit von selbst umgestellt, da sie anfingen über verschiedene Dinge nach zu denken. Ich habe nie jemanden, der mir nahe stand bequatscht oder ähnliches. Es scheint etwas an diesem „Veggie“-Gedanken zu sein, was die Leute „überzeugt“ oder „nachdenklich macht“. Und das finde ich richtig schön. Das sind meine „Siege“ und dafür brauche ich keine „Diskussion gewinnen“. Am Ende muss man sich eh immer nur etwas über die Gefühle von Gurken anhören oder Sprüche wie „Du isst meinem Essen das Essen weg.“ Daher gehe ich lieber immer nur als gutes Vorbild voran und von ganz alleine fangen manchen Menschen dann an nach zu denken und begeben sich auf einen Weg. Denn das ist, was für mich „Veganismus“ bedeutet. Es ist ein Weg, man fängt irgendwo an und gelangt irgendwo hin. Ich verurteile dann auch niemanden, der trotzdem noch ab und an Fleisch isst, wenn der Gesamtkonsum um ein Vielfaches gesunken ist, denn ich denke jedes bisschen Reduktion trägt zu einer besseren Bilanz bei. Es profitiert die Umwelt, die Menschen, die Tiere und die Landwirtschaft. Wer nicht profitiert sind die Wirtschaftsriesen und Export-Giganten, aber damit kann ich leben. Und ihr so?

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