Veganismus und Vegetarismus – eine Geschichte von Ethos, Tierliebe und Gesundheit.

Es gibt eine Vielzahl von kontroversen Themen und das Thema Veganismus und Vegetarismus ist eines von Ihnen. Man kann Stunden darüber philosophieren. Auf meinem Blog werde ich häufiger mal zu diesem Thema schreiben. In diesem Artikel zu Weihnachten möchte ich nur mal den Auftakt zu einer Reihe von Beiträgen schreiben. Ich möchte selber mal erläutern, wie ich zum Veganismus bzw. Ovo-Vegetarismus (den Begriff gibt es eigentlich gar nicht) kam.

Veganismus, Vegetarismus, was ist das eigentlich?

Heute wird in der Ernährungswissenschaft unterschieden zwischen Ovo-Lacto-Vegetariern (diese Essen keine Produkte toter Tiere, aber durchaus Milchprodukte und Ei), Pescetarier (sie essen Fisch, aber kein Fleisch), Lacto-Vegetarier (diese essen kein Ei, aber Milchprodukte) und Veganern (sie essen keine Tierprodukte, dazu gehört auch Honig). Im veganen Lebensstil wird oft außerdem auch bei Kleidung, Kosmetika etc. auf Produkte ohne tierische Inhaltsstoffe geachtet.

Beweggründe?

Beweggründe gibt es für eine solche Ernährung viele: Geschmack, Ekel, ethische Gründe, gesundheitliche Gründe oder Umwelt- bzw. Naturschutzgründe. Wie durchdacht und realistisch die einzelnen Beweggründe sind will ich an dieser Stelle (noch) nicht analysieren.

Zu meiner eigenen Geschichte…

Meine Mutter berichtete, dass ich schon als Kleinkind kein Fleisch mochte. Sie hat bergeweise Babybrei selbst essen müssen, weil ich den nicht mochte. Als Kind habe ich zwar Fleisch gegessen, aber nur solches was weder nach Tier aussah, noch nach Tier schmeckte. War einfach nicht meins. Später kam noch die Erkenntnis dazu, dass ich tote Tiere also „Kadaver“ zu essen irgendwie abstoßend fand.

In meiner Zeit im Leistungssport war es ein Riesenthema, mit 11 begann ich Eiweiß-Shakes zu trinken, weil meine Trainer Angst hatten, ich bekäme nicht genügend Eiweiß. Ein paar mal wurde ich fast nach Hause geschickt, weil ich auch sonst nichts gegessen habe bei Regatten oder im Trainingslager.

Zudem gab es selten etwas, was ich mochte. Von Käse war ich auch nicht der größte Fan, eigentlich mochte ich nur Quark und Frischkäse. „Damals“ gab es nämlich noch längst nicht die Vielzahl an alternativen Produkten und auch keine Bio-Märkte in der Menge. Ich habe mich also einen Großteil meines Lebens von „Beilagen“ ernährt und aus mir ist trotzdem was geworden. Meistens musste ich mir anhören ich sei eine Mäkelliese und ich würde „spinnen“. Im Kindergarten hatte ich alles probieren müssen, was auf den Tisch kam. Vermutlich der Grund wieso ich heute von Fisch würgen muss.

Ich bin also auch damit groß geworden die Klappe zu halten und hatte es lange vor meiner „Veggie-Karriere“ aufgegeben mit Leuten zu diskutieren. Wozu auch? Die hatten doch eh immer recht.

Die Ethik

Irgendwann kam mir der Gedanke, dass es eigentlich nichts bringt „Schlachtabfälle“ wie Nuggets oder Salami zu essen und hörte auf Fleisch zu essen. Irgendwann beschäftige ich mich mit Massentierhaltung und Ausbeutung und beschloss auch auf die meisten anderen Tierprodukte zu verzichten. Ausnahmen mache ich bei Ei und Honig, aber dazu folgen noch Beiträge.

Jeder hat eine Meinung

Natürlich hat jeder zu dem Thema eine Meinung. Oft in meinem Leben habe ich mich unendlich ungerecht behandelt gefühlt. Jahre lange musste ich selbst in meiner eigenen Familie nur für meinen eigenen Lebensstil kämpfen. Heute habe ich diesen „Kampf“ aufgegeben. Ich bin Ernährungsberaterin und habe Gesundheitsmanagement studiert und bin seit 13 Jahren Sportlerin, mehrere Jahre davon im Leistungssport Bereich. Ich weiß also wovon ich rede. Inzwischen ist es mir egal, was andere Leute sagen oder denken. In meiner eigenen Familie oder im Kreis enger Freunde verletzt es mich zwar heute noch, denn oft genug glaubt mir niemand und nimmt auch keiner Rücksicht. Ich versuche auch niemanden zu missionieren. Bekannten sage ich stets ich sei ein „Gesellschaftsfähiger Veganer“. Jetzt werden sicherlich einige aufschreien und über mich meckern, wieso ich für meine Ideale und Meinung nicht mehr „kämpfe“. Tja. Es gibt eine Menge Dinge für die man kämpfen kann, aber mit Sicherheit nicht mehr dafür, dass Sturköpfe mir zuhören. Das wollen sie nämlich gar nicht. Und ich habe auch keine Lust mehr „beleidigt“ zu werden.

Aber man muss doch was sagen..

Ja, man muss auch was sagen. Wenn ich gefragt werde, dann beantworte ich jede Frage. Ich erkläre mich aber nicht mehr oder rechtfertige mich auch nicht. Manche Menschen in meinem Umfeld, wie zum Beispiel meine Lebenspartner haben ihre Ernährung, in Teilen, nach einiger Zeit von selbst umgestellt, da sie anfingen über verschiedene Dinge nach zu denken. Ich habe nie jemanden, der mir nahe stand bequatscht oder ähnliches. Es scheint etwas an diesem „Veggie“-Gedanken zu sein, was die Leute „überzeugt“ oder „nachdenklich macht“. Und das finde ich richtig schön. Das sind meine „Siege“ und dafür brauche ich keine „Diskussion gewinnen“. Am Ende muss man sich eh immer nur etwas über die Gefühle von Gurken anhören oder Sprüche wie „Du isst meinem Essen das Essen weg.“ Daher gehe ich lieber immer nur als gutes Vorbild voran und von ganz alleine fangen manchen Menschen dann an nach zu denken und begeben sich auf einen Weg. Denn das ist, was für mich „Veganismus“ bedeutet. Es ist ein Weg, man fängt irgendwo an und gelangt irgendwo hin. Ich verurteile dann auch niemanden, der trotzdem noch ab und an Fleisch isst, wenn der Gesamtkonsum um ein Vielfaches gesunken ist, denn ich denke jedes bisschen Reduktion trägt zu einer besseren Bilanz bei. Es profitiert die Umwelt, die Menschen, die Tiere und die Landwirtschaft. Wer nicht profitiert sind die Wirtschaftsriesen und Export-Giganten, aber damit kann ich leben. Und ihr so?

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„Ich hab‘ Rücken“

Rückenschmerzen betreffen Statistiken zur Folge rund 80% der Deutschen im Laufe ihres Lebens. Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit. Doch woran liegt das und vor allem, was kann man dagegen tun? Welche Maßnahmen kann man außerdem ergreifen um vorzubeugen?

Die Ursachen

Ursachen für Rückenschmerzen gibt es aus medizinischer Sicht viele. Spondylarthrose, Protrusion, Prolaps, Spinalkanalstenose usw. Was gefährlich klingt sind verschiedene Erkrankungen bzw. degenerative Veränderungen der Wirbelsäule. Schmerzen werden dann häufig dadurch ausgelöst, dass sozusagen „Knochen auf Knochen reibt“, Muskeln „falsch verspannt sind“ oder aber der Spinalkanal (Rückenmarkskanal) eingedrückt wird. Allerdings gibt es auch oft Beschwerden, die zunächst keine erkennbare Ursachen haben. Schmerzen nach langem Sitzen oder Stehen, Schmerzen bei Belastungen, „Hexenschuss“ oder ähnliches sind Symptome. Altersbedingte Verschleißerscheinungen, LWS-Syndrom oder ähnliches sind beliebte „Diagnosen“, wenn ein tatsächlicher Grund unerkannt bleibt. Ich persönlich denke, dass viele Rückenleiden psychische Ursachen haben. Durch verspannte Muskeln entstehen Schmerzen und Verhärtungen. Andere häufige Ursachen können auch funktionelle Störungen sein, also Blockaden der Wirbelkörper, des Kreuzdarmbeingelenks oder der Rippenwirbelgelenke.

Die Hintergründe

Wieso sind wir heute so anfällig für Rückenschmerzen und Erkrankungen der Wirbelsäule? Meiner Erfahrung nach ist das zumeist die Auswirkung unseres Lebensstils. Die Hauptverdächtigen sind dabei Fehlhaltung, dauerndes Sitzen, langes Stehen, schlechtes Schuhwerk, Bewegungsmangel, Muskelschwächen, psychische Belastungen, Übergewicht, Beweglichkeitseinschränkungen und vieles mehr. Vergleicht man unseren heutigen Alltag mit unseren Vorfahren, den Steinzeit-Menschen, dann fällt auf, dass wir keine langen Märsche mehr bestreiten und uns vom Sammeln und Jagen distanziert haben. Wir erfinden immer mehr um uns das Leben zu erleichtern: Stühle, Schuhe, Bandagen, Maschinen und und und. Aber ist das wirklich eine Erleichterung? Ist es langfristig nicht eher eine Erschwerung der Dinge? Irgendwann sitzen wir übergewichtig, kraftlos und unbeweglich im Sessel und stellen fest, dass das Kreuz schmerzt. Der Weg zum Arzt folgt. Der diagnostiziert Hyperlordose und Lumbago und schickt den Geschädigten zum Sport. Der hievt den massigen Leib ins Fitnessstudio oder zur Rückenschule und wird dort zumeist leider von mangelhaft geschultem Personal unter die Lupe genommen. Oft bleibt die Linderung der Beschwerden aus. Zudem ist es mit einem erheblichen Aufwand verbunden, denn der Geschädigte hat so schon Schwierigkeit in die Schuhe zu kommen. Ein Alptraum, vor allem für den Geschädigten.

Was kann man tun?

Es gibt viele Thesen, aber ich denke ein Patentrezept für 100% der Rücken-Patienten gibt es nicht. Oft ist die schwache Rückenmuskulatur das Problem, manchmal auch eine kraftlose Bauchmuskulatur oder eine verhärtete Muskulatur. Was grundsätzlich eine Linderung geben kann ist ein gezielter Aufbau von Muskulatur. Das erlebe ich tagtäglich im Beruf. Da kommen Menschen nach 20 Jahren Rückenleiden zu uns und plötzlich sind sie schmerzfrei. Manchmal glaube ich es selbst nicht. Ab und an erlebt man aber auch Leute, die durch das Training eine erhebliche Verschlechterung erleiden. Ich bin mir immer nicht ganz schlüssig, was hierfür die Ursache ist. Vermutlich gibt es auch hier wieder verschiedene Optionen, vielleicht eine Erkrankung, die bislang unerkannt blieb, Angst oder die innere Einstellung der Person. Auch ein Beweglichkeitstraining, Wärme und Massagen können ebenfalls zuträglich sein. Im Großen und Ganzen bin ich fest davon überzeugt, dass langfristig nur hilft erstens den Alltag zu verändern und zweitens das nötige Rüstzeug aufzubauen um die Wirbelsäule zu schützen und zu stabilisieren.

Was nicht hilft

Was langfristig nicht hilft sind Spritzen oder Schmerzmittel, selbst viele OP‘s helfen den Betroffenen kaum, wenn nicht auch Muskulatur aufgebaut wird. Die Leute müssen lernen wieder „selbst“ Verantwortung für Ihre Gesundheit zu übernehmen. Das heißt keinesfalls, dass man seine Symptome googeln sollte und dann Ibuprofen mit Löffeln zum Frühstück isst. Viel mehr geht es darum die Lösung bei den eigenen Ressourcen zu suchen und weder bei Mittelchen, noch Therapeuten oder Ärzten.

Vorbeugen?

Allem kann man nie vorbeugen. Bei den degenerativen Erkrankungen der Wirbelsäule sind vom Spitzensportler bis zur Hausfrau die unterschiedlichsten Menschen betroffen. In meinen Augen unterstützt ein aktiver, abwechslungsreicher Alltag mit verschiedenen Bewegungsphasen die Rückengesundheit. „Normalgewicht“ kann helfen Fehlhaltungen vorzubeugen. Ein Alltagsausgleich zum Bürojob kann helfen. Bewusste Wahrnehmung der Körperhaltung und gezieltes Training der Halte- und Stützmuskulatur ist ebenfalls empfehlenswert. Eine gute Beweglichkeit und regelmäßige Entspannung sind auch Faktoren, die zur Rückengesundheit beitragen können. Nicht immer in Schuhen rum rennen, nicht überall hinsetzen, wo es gerade geht, lieber mal laufen statt das Auto zu nehmen, auch mal mit den Kindern über den Fußboden krabbeln, ab und an mal klettern gehen, aufstehen und mal alles strecken. Aus der Summe vieler kleiner Maßnahmen ergibt sich ein Geflecht aus Ressourcen zum Schutz des Rückens.

Resümee

Erschreckender Weise gibt es keinen Kräuterlikör oder Schnaps mit dem Namen „Hexenschuss“. Ich sollte mir das patentieren lassen.

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Picture by Ringo Schubert

Picture by Ringo Schubert

Schönheitsideale – ein Appell an die Vernunft

Ich hab eine lange Zeit in meinem Leben (vor allem als Jugendliche) „Probleme“ mit meinem Aussehen und meiner Figur gehabt. Ich denke so geht es vielen Menschen und in erster Linie Frauen. Aber woher kommt das? Hier ein kleiner Erklärungsansatz und die Hintergründe, wie man zu einem anderen Selbstbild kommen kann.

Wo kommen Schönheitsideale her?

Schönheitsideale sind nicht etwa in Stein gemeißelt oder sind festgeschriebenes Gesetz. Ideale verändern sich im Laufe der Menschheitsgeschichte. Sie sind abhängig von Kultur und Gesellschaft. Im Newsletter der Initiative für werteorientierte Jugendforschung erschien ein Artikel, in dem der Wandel der Schönheitsideale, in meinen Augen, recht aufschlussreich beschrieben wird. Darüber hinaus erklärt er auch, wieso gerade junge Menschen so extrem davon betroffen sind.

Schönheitsideale in Kindheit und Jugend

Als Kinder werden wir in eine Welt von Idealen und Werten hinein geboren, die uns durch unsere Familien, kulturellen Hintergründe, Freunde und unser Umfeld, sowie die Werbung und die gesellschaftliche Einstellung vermittelt werden. Heute zum Beispiel gilt es als „schön“, wenn man besonders schlank und jugendlich wirkt. Weibliche Models heutzutage sehen eher aus, wie Teenager, aber nicht wie erwachsene Frauen. Somit passiert es unweigerlich, dass mit Beginn der Pubertät der eigene Körper ganz besonders genau unter die Lupe genommen wird. Viele Menschen in der Pubertät entwickeln Essstörungen auf Grund des zwanghaften Versuchs in das Schema zu passen.

Ich selbst kann mich zu deutlich daran erinnern, dass Körperformen bei uns zu Hause auch immer Thema waren. Das hatte für mich als Kind natürlich einen Einfluss, denn mir wurde klar: nicht jede Körperform ist wünschenswert. Dabei habe ich als Kind nie verstanden, wieso man sich so sehr über sich selbst beklagt. Für mich waren die Menschen, die ich liebe, immer schön. Außerdem waren die Äußerlichkeiten vollkommen belanglos. Was zählte waren und sind das Innere dieser Menschen, dass was sie uns geben und was wir für sie empfinden. Da hätte man eigentlich schon stutzig werden können, wie dieses gesellschaftliche Schönheitsideal mit meinem eigenen Ideal zusammen passt, denn schließlich waren meine Herzensmenschen doch genauso super, wie sie waren. Ich schätze solche Situationen kennen viele Menschen selbst.

Dann kam der Sport und die Pubertät

Durch den Leistungssport, den ich als Kind betrieben habe, und dann natürlich durch die Schule prasseln die Ideale dann noch stärker auf einen ein. „Mannsweib“ „du bist fett“ „du hast aber dicke Beine“ „Kerl“ „wieso ist dein Gesicht so rund“. Das sind alles Dinge, die ich als Kind oft gehört habe von anderen Kindern. Ich habe immer schon zu einem stärkeren Muskeltonus geneigt, was die Jungs beim Sport damals zum Anlass nahmen mich als Junge zu „beschimpfen“. Aus heutiger Sicht hat mich das stärker gemacht, ich habe heute kein Problem mehr damit und mache auch selbst Witze über meine „Männlichkeit“. Als ich aufhörte mit dem Leistungssport wollte ich nur eins, nicht mehr so muskulös aussehen, ich wollte was ganz weibliches machen: Tanzen. Damals wollte ich am liebsten zum Ballett und auch aussehen, wie eine Ballerina. Das wird leider nichts, wenn man schon beim Anblick von Hanteln runde ausgeprägte Muskeln aufbaut. Heute kann ich mich gut damit identifizieren. Ich mag es, dass meine Muskulatur so anpassungsfähig ist und ich „gut aufbaue“.

Fitness und Co.

Mit dem ganzen Fitnessthema kam für mich auch der Wunsch abzunehmen und definierter zu sein. Ich weiß ja wie es geht. Kann nicht so schwer sein, so eine Low Carb Diät und jeden Tag trainieren. Ist es tatsächlich nicht, aber der Körper hat trotzdem seinen eigenen Kopf. Durch den Stress und die Belastung im Arbeitsalltag reagiert der Körper auf das Training und die Ernährung nicht so wie unter Laborbedingungen. Bewegungssucht und Fressattacken wechselten sich ab. Irgendwann kam der Punkt wo ich all meine Gedanken zum Thema Essen über Bord warf. Ich hatte ganz andere Themen privat und beruflich, die mich beschäftigten. Außerdem hatte ich mit einigen orthopädischen Einschränkungen zu kämpfen. Monate später steige ich auf die Waage und Frage mich wo die 7 Kilo hin sind.

Der Moment des Erwachens

In dieser Zeit unterrichtete ich auch meinen Kinderakrobatikkurs. In einer Stunde kam ein kleines Mädchen von 9 Jahren zu mir und sagte „ich bin so dick“. Ich sah sie an und fragte sie „wo bist du denn bitte dicke“ „Na am Bauch“ kam als Antwort. Einige Kursstunden danach habe ich mich mal mit den Mädels zusammen umgezogen und da meinte sie wieder zu mir „Oh, du bist so schön und schlank.“ Das hat mich wirklich in Verlegenheit gebracht. Wie konnte es sein, dass so ein junger Mensch schon solche Selbstwertprobleme hat? Das Thema Body-Shaming war plötzlich sehr präsent. Ich hab mir dann den Film „Embrace“ angeschaut, Rotz und Wasser geheult und beschlossen nie wieder an mir rum zu mäkeln.

Mein Resümee

Ich hab mich nach dieser Erkenntnis wirklich gefragt, was ich in der Zukunft Leuten die abnehmen wollen oder sich zu dick fühlen sagen werde. Was ich den Kindern sage, wenn sie mir sowas sagen, wie die Maus in meinem Kurs. Ich denke wichtig ist, dass man Kindern nicht sagt „du bist schön“ und „du bist so schlank“. Viel wichtiger sind Dinge wie „Das hast du super gemacht“, „das war sehr hilfsbereit von dir.“. Handlungsorientiertes Loben sozusagen und kein Loben auf Grund optischer Merkmale. Für das Aussehen können wir nämlich nichts. Was mir wichtig ist ist, dass die Menschen versuchen beim Thema abnehmen immer an ihre Gesundheit zu denken. Das wäre mein Schönheitsideal: gesunder Körperbau. Manch einer ist dann etwas fülliger, fühlt sich aber wohl und hat kein gesundheitliches Risiko. Auch Untergewicht und viele Diäten sind nämlich gesundheitsschädlich. Mancher baut schneller Muskeln auf oder speichert Fett besser, mancher ist von Natur aus zierlich. Körpervielfalt ist etwas wundervolles. Am Ende ist nur wichtig, dass es nicht in Extreme ausschlägt und damit ein Risiko für Haarausfall, Diabetes, Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes oder ähnliches entsteht. Dafür braucht es im Einzelfall keine Werte wie BMI, Kilogramm oder ähnliches. Die Person mal genau anzuschauen reicht manchmal schon. Ich war einen Großteil meines Lebens laut BMI leicht übergewichtig und das bei einem Körperfettanteil von 20-22%. Bei vielen gesundheitlichen Problemen muss man sowieso interdisziplinär heran gehen. Das große Ganze sollte im Fokus stehen. Körpergewicht, Blutdruck oder ähnliches können sehr stark von vielen Dingen beeinflusst werden. In aller erste Linie müssen wir aufhören generelle Verurteilungen auszusprechen und Menschen auf Grund ihres Äußeren zu bewerten. Wir müssen unser Unterbewusstsein überlisten, in dem wir mit unseren Vorurteilen und Ängsten „arbeiten“. Ich kann an dieser Stelle empfehlen mal den Film „Embrace“ zu schauen oder auch „I feel pretty“ und den Newsletterartikel, auf den ich Eingangs verwiesen habe, zu lesen.
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Quellen:
©Picture by Ringo Schubert
Seywald, A., (2013). Problemzone Schönheit – Die Rolle von Schönheit in der Welt der Jugendlichen. Newsletter der Initiative für werteorientierte Jugendforschung, 19, Gießen: Institut für Ethik und Werte, verfügbar unter: https://www.ethikinstitut.de/fileadmin/ethikinstitut/redaktionell/Texte_fuer_Unterseiten/Jugend_und_Werte_Newsletter/19-Problemzone_Schoenheit.pdf
Brumfitt, T. & 20th Century Fox. (2016). Embrace – Dokumentarfilm. Verfügbar unter: https://dokustreams.de/embrace-du-bist-schoen/
Kohn, A.& Silverstein, M. (2018). I feel pretty [Film].
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=Mlv6F-alpbE

Duales Studium – Hintergründe eines praxisnahe Studiums

Heute haben junge Menschen unendlich viele Möglichkeiten nach der Schule ein Studium oder eine Berufsausbildung zu machen. Die schiere Fülle an Angeboten kann manchmal fast erdrückend sein. Alleine in Berlin gingen 2016 49,5% der Schülerinnen und Schüler nach der Grundschule an ein Gymnasium (welt.de, 2018). Während laut Bildungsbericht 2009 noch 26% der Stundeten an Fachhochschulen studierten sind es inzwischen 48,2%. 22,7% gingen 2009 an Kunsthochschulen, 2013 waren es nur noch 8,3%. 2013 gehen noch 43,5% der Studenten an eine „normale“ Universität (ISQ & Statistisches Bundesamt Berlin Brandenburg, 2013). Vor allem an den Fachhochschulen werden immer öfter auch berufsbegleitend oder ausbildungsbegleitend Studiengänge in einem Dualen System angeboten.

Duale Studiengänge bieten viele Vorteile. Noch während des Studiums sammelt man Berufserfahrung und erlebt viele Abläufe in der Praxis. Im folgenden wollen wir uns einmal einige der Vor-und Nachteile ansehen. Darüber hinaus werde ich einen kleinen Erfahrungsbericht einfließen lassen, wie es mir selbst im Dualen Fernstudium erging. Außerdem will ich herausstellen, wieso gerade im Fitness- und Gesundheitssystem die duale Ausbildung so viele Vorteile bietet.

Praxisnahes Lernen bleibt besser im Kopf

Einer der wesentlichen Vorteile des dualen Studiums ist das praxisnahe Lernen. Vieles was man in der Theorie erfährt kann man in der Arbeit auch praktisch anwenden. Das sorgt dafür, dass man durch den kinästhetischen Zugang und die häufige Wiederholung zum Lerneffekt beiträgt. Man erlernt gewissermaßen nicht nur theoretisches Wissen sondern im Wesentlichen Handwerkszeug für das tägliche Handeln. Warum ist das im Fitness- und Gesundheitswesen so wichtig? Meiner Ansicht nach vor allem wegen der Verantwortung. Man muss fachlich immer auf dem neuesten Stand sein, da man mit Verantwortung für Gesundheit und Wohlbefinden anderer Menschen trägt. Deshalb denke ich, dass es ganz entscheidend ist die Inhalte nicht nur mal gehört zu haben sondern auch wirklich zu kennen und zu können. Es hängt natürlich immer auch vom Ausbildungsbetrieb ab, wie viel von der Theorie wirklich nutzbar ist in der Tätigkeit. Ich habe praktisch immer nur einen kleinen Teil meines Wissens anwenden können. Vor allem für die Kunden war es wichtig, wenn sie Fragen hatten, dass ich umfassende Antworten geben konnte. Viele waren sehr interessiert. Mein fundiertes Wissen hat sicherlich dazu beigetragen, dass ich Respekt und Wertschätzung meiner Kunden erfahre.

Berufserfahrung& Realität des Berufslebens

Man sammelt Berufserfahrung, was später nach dem Studium möglicherweise Vorteile bringt, wenn man sich bei neuen Arbeitgebern bewirbt. Man lernt seine Stärken und Schwächen einzuschätzen. Ich zum Beispiel hatte wie in einer Ausbildung eine 32h Woche mit 26 Urlaubstagen im Jahr, zwei-Schichtsystem und Wochenddienste. Nebenher das Fernstudium und Präsenzphasen. Dabei lernt man seine Belastbarkeit einschätzen. Die Realität des Berufslebens ist für den ein oder anderen Schul- bzw. Uniabsolventen sicherlich zunächst mal ein Schreck. Für den Fitness- und Gesundheitsbereich halte ich auch hier das duale Studium für unerlässlich. Es sind Gebiete, wo chronischer Personalmangel herrscht. Die vorhandenen Mitarbeiter stehen unter Stress und müssen jeden Tag gigantische Leistungen erbringen. Wenn man hier frühzeitig Erfahrungen sammelt und mit der Realität konfrontiert wird, ist die Abbruchquote im späteren Berufsleben vermutlich geringer.

Man merkt schnelle ob es etwas für einen ist

Eine Horrorvorstellung ist es, wenn man 6 Jahre lang ein Studium absolviert hat und dann im Praktikum feststellt, dass man in dem Beruf gar nicht arbeiten kann oder will. Der Lehramtsstudent merkt plötzlich, dass er gar keine Kinder mag oder ähnliches. Im Duales Studium lernt man sehr schnell ob die Tätigkeit etwas für einen ist oder eher nicht. Man gewinnt ein gewisses Maß an Reife und eine realistische Vorstellung vom tatsächlichen „Arbeiten“.

Umgang mit Menschen

Gerade in der Dienstleistung trifft man auf unterschiedliche Personen und Charaktere. Nicht immer alles persönlich zu nehmen oder das sogenannte „dicke Fell“ ist auch im Berufsleben extrem wichtig. Das kann einem in der Uni keiner beibringen, sondern das ist ein learning by doing-Prozess. Ich erinnere mich noch, als ich nach dem Abitur, das erste mal vor Kunden stand wie es mich verletzt hat, wenn mich Leute angeschrien haben oder alles runter machten woran ich in dem Moment glaubte. Für mich, die ich oft Zeit brauchen um mit Menschen warm zu werden und sehr sensibel und empathisch bin, war das die größte Herausforderung am Beruf. Inzwischen kommt es selten vor, dass Leute so respektlos sind. Manchmal muss man sich den Respekt auch verschaffen oder klare Grenzen setzten. All das lernt man natürlich nicht auf der Schulbank. Im Fitness- und Gesundheitsbereich halte ich das für sehr wichtig, da man eben immer mit Menschen zu tun hat. Bei den Leistungen die in diesem Zweig erbracht werden kommt es auch sehr stark auf Vertrauen an. Die Klienten, Kunden und Patienten erzählen einem sehr persönliche Dinge und wir tragen mit Verantwortung für deren Gesundheit, selbst wenn wir nur Tipps und Empfehlungen geben.

Belastung einschätzen lernen

Die Anforderungen sind hoch, bei einem dualen Studium. Es geht vor allem um Motivation, Zeitmanagement und Disziplin. Hier stößt man schon ab und an an seine Grenzen. Man lernt, wie viel man geistig und körperlich verkraftet. Das sorgt dafür, dass man die Anforderung nach dem Studium mit anderen Augen sieht. Im besten Fall lernt man auch, die eigene Freizeit und das Privatleben zu schützen.

Abschluss und nun?

Ja, das ist eine heikle Frage. Vor dem Studium werben die Hochschulen immer mit sicheren Zukunftsperspektiven und so weiter. In der Realität sieht es dann aber eher so aus, dass man nach dem Studium einfach noch blutjung ist und viele Unternehmen einen nicht nehmen. Auch die Möglichkeit sich selbstständig zu machen ist mit Anfang 20 oftmals noch unrealistisch. Zudem hatte ich oft den Eindruck, dass die Firmen nicht wissen was ein Gesundheitsmanager z.B. eigentlich macht. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Bereich Prävention und Gesundheitsmanagement entwickelt. Ich denke es wird von Jahr zu Jahr leichter für die Absolventen irgendwo Fuß zu fassen. Vor allem für die, die nicht im Fitnessstudio „versauern“ wollen.

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Quellen: 

Die Welt. (2016). Höchster Gymnasiasten Anteil bei Berliner Schülern. Zugriff am 14.11.18 verfügbar unter:

https://www.welt.de/regionales/berlin/article158002285/Hoechster-Gymnasiasten-Anteil-bei-Berliner-Schuelern.html

ISQ& Statistisches Bundesamt Berlin Brandenburg. (2013) Bildungsbericht. Zugriff am 14.11.18 verfügbar unter:

https://www.bildungsbericht-berlin-brandenburg.de/pdfs2013/bildungsbericht_2013.pdf

 

Warum Kieser Training?

Ich hab mich damals für Kieser Training als Ausbildungspartner entschieden, weil ich dachte: Mensch, die haben nen guten Ruf, das wird schon das Richtige sein. Bis heute bereue ich das keine Sekunde. In diesem Beitrag möchte ich mit einigen Vorurteilen über Kieser Training aufräumen und einmal aus meiner Sicht schildern, welche Vor- und Nachteile das Konzept in sich birgt.

Vorurteil Nummer 1 – Kieser Training ist etwas für Alte und Kranke.

Hierzu ein klares Nein! Kieser Training ist etwas für jeden, vom 70-Jährigen Trainingsanfänger bis zum 20-Jährigen Freelatics-Athleten. Es hängt stets von den Zielen ab, die der oder diejenige verfolgen. Kieser Training hat als einer der wenigen Anbieter ein klares und simples Prinzip, welches wirksam und individuell ist. Alle Parameter sind klar vorgegeben, sodass JEDER Trainierende nach 3- 4 Trainings in der Lage ist effektiv zu trainieren und auch ganz genau weiß, was er zu tun hat. Der Trainierende weiß, welches Trainingsverhalten zielführend ist und welches er vermeiden sollte. Selbst bei schweren Erkrankungen kann ein Training weitestgehend selbstständig absolviert werden. Somit erhält der Trainierende schlichtweg das Handwerkszeug, welches nötig ist um eine Leistungssteigerung zu erzielen ohne sich zu gefährden.

Vorurteil Nummer 2 – Kieser Training kümmert sich ja nur um den Rücken.

Auch hierzu ein klares Nein! Der Fokus von Kieser liegt schon bei den Rückenbeschwerden, dafür sind wir die Spezialisten. Dennoch wird stets ein Ganzkörpertraining absolviert, denn die Kräftigung des Bewegungsapparates als Ganzes steht im Vordergrund. Meinen Kunden sage ich gerne: „Es bringt nichts die Spitze des Turmes zu reparieren, wenn der Sockel bröckelt.“ Genau so ist es. Der menschliche Körper ist ein geschlossenes System. Stellt man an einer Schraube, hat es Auswirkungen auf den ganzen Körper. Hierzu gibt es bei Kieser Training eine Tafel, mit der wir unseren Mitgliedern genau dieses Prinzip erklären.

Vorurteil Nummer 3 – Kieser Training ist teuer.

Ja und Nein. Qualität hat seinen Preis. Kieser Training gehört statistisch gesehen zu den Mittelpreisanbietern auf dem Fitnessmarkt (Daumann, Heinze, Römmelt, 2011). Ob wir etwas als teuer oder günstig empfinden hängt von unseren Vergleichsmöglichkeiten und von unserem Werteempfinden ab und von dem, was wir uns real leisten können bemessen am Gehalt zum Beispiel. Ich persönlich habe Kieser Training nie als teuer empfunden, immerhin habe ich jeden Monat rund 40€ für das Tanzstudio ausgegeben und da hatte ich immer einen Kurs á 90 min in der Woche. Für eine Person, die zwar an Rückenschmerzen leidet, die aber nur Grundsicherung bezieht ist es natürlich zu teuer! Kieser Training ist ein Konzept mit einem wahnsinnig hohen Personalaufwand und mit ärztlicher Betreuung vor Ort. Personaltrainings sind mehr oder weniger mit Inbegriffen. Nicht grundlos ist Kieser Training Testsieger bei Stiftung Warentest (Kieser Training, 2017) vor allem wegen der Betreuung. Natürlich wünscht nicht jeder Sportler eine so umfassende Betreuung, manche Leute machen lieber Ihr eigenes Ding. Als Gesundheitsmanagerin und Trainerin sehe ich leider genau hier die große Gefahr, dass entweder ineffektiv oder sogar gesundheitsgefährdend trainiert wird. Die Leute glauben zwar oft, dass was sie bei Youtube gesehen oder irgendwo gelesen haben sei richtig und förderlich.Ihnen fehlen aber oft die medizinischen Kenntnisse das tatsächlich zu bewerten. Genau mit diesem Hintergedanken ist in meinen Augen Kieser Training jeden Cent wert.

Vorurteil Nummer 4 – Kieser Training deckt nicht alle Anforderungen an ein Fitnesstraining ab, es gibt zum Beispiel keine Ausdauergeräte.

Ja und Nein. Wer schon mal in einer Beinpresse saß und bis zum Muskelerschöpfen trainiert hat, der weiß, wie einem da die Puste ausgehen kann. In einem Selbstexperiment habe ich beobachtet, dass bei solchen Mehrgelenkübungen der Puls schon mal auf 140-160 Schläge/min steigen kann. Das ist durchaus ein Ausdauerpuls! Werner Kieser vertritt die Ansicht, Ausdauersport kann man auch an der frischen Luft machen. Von mir selbst ausgehend, gebe ich ihm vollkommen recht (außer beim Schwimmen). Davon abgesehen hat sich Kieser eben auf ein ganz bestimmtes Segment spezialisiert und das ist eben das Krafttraining. Je nachdem, welches Ziel verfolgt wird bietet Kieser Training alles, was ein Fitnesstraining leisten muss: nämlich einen überschwelligen Trainingsreiz. Es gibt natürlich auch Ziele, die können mit Kieser alleine nicht erreicht werden. Diesen Anspruch erhebt das Konzept auch schon eine Weile nicht mehr. Positioniert hat man sich 2012 als „Grundlagen-Training“, welches den Trainierenden befähigt genügend Kraft zu haben um alle Ziele anzugehen. Also zum Beispiel starke Fußgelenk um beim Joggen nicht umzuknicken oder einen starken Nacken um beim Fahrradfahren auch geradeaus schauen zu können.

Vorurteil Nummer 5 – Bei Kieser Training kommt die Entspannung zu kurz.

Hm. Einige Trainierende vermisse bei uns die Sauna. Werner Kieser hat sich bewusst dagegen entschieden, denn die Leute die in die Sauna gehen, gehen manchmal gar nicht trainieren und das war nicht Werners Ziel. Er wollte die Leute kräftigen und hat die Sauna rausgeschmissen, damit die Leute für das Wesentliche ins Studio kommen: nämlich das Training. Darüber hinaus verlängert Wasserentzug die Regenerationszeit. Die Sauna zu besuchen hat natürlich auch einen gesundheitlichen Nutzen, das steht außer Frage. Ein klassisches Entspannungstraining ist z.B. ein autogenes Training, Progressive Relaxation oder Yoga, immer mit dem Ziel die Wahrnehmung zu schulen und in sich zu horchen. Wer bewusst und konzentriert trainiert wird merken, dass auch Krafttraining eine meditative Wirkung hat, vor allem bei dem langsamen Trainingstempo bei Kieser. Blick zur Uhr und los geht‘s, 2 Minuten volle Konzentration. Zählen: 4 Sekunden bis zum Endpunkt der Bewegung. 21, 22 halten, langsam über 4 Sekunden wieder in Ausgangsposition, unter Spannung wieder 2 Sekunden halten. Also, wer da nicht in Meditation verfällt.

Vorteile von Kieser Training

Aus den vorangegangenen Erläuterungen gehen schon einige Aspekte hervor. Für mich kommen hier die Top 10 der Vorteile von Kieser Training.

1. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass es funktioniert.
2. Persönliche Betreuung sorgt für effektives Training und ein gutes Gefühl.
3. Das Konzept ist einfach genug, dass es jeder nachvollziehen kann.
4. Das Personal ist medizinisch geschult UND es gibt meistens einen Arzt im Haus.
5. Gerätetraining ist sicher, auch für Personen mit Einschränkungen.
6. Exzentertechnik sorgt für eine optimierte Kraftkurve.
7. Neue Geräteinnovationen wie das infimetrische Training verbessern die Koordination.
8. Es motiviert, weil man den Fortschritt auf dem Trainingsplan immer sehen kann.
9. Es motiviert, weil man auch ohne Vorkenntnisse schnell zum „Experten“ des eigenen Trainings wird.
10. Die Geräte sind extrem individuell einstellbar und qualitativ hochwertig.

Nachteile von Kieser Training

Jetzt folgen natürlich auch noch die 10 schwerwiegendsten Nachteile am Kieser Training.

1. Gerätetraining ist koordinativ weniger anspruchsvoll als Freihanteltraining zum Beispiel.
2. Für Leute mit starken Übergewicht fehlt die Möglichkeit des Ausdauertrainings.
3. Für manche Leute ist es finanziell nicht zu stemmen, selbst wenn sie das Training dringend brauchen.
4. Es gibt wenig soziale Interaktion zwischen den Mitgliedern durch das selbstständige Training mit eigenem Plan.
5. (Für jüngere Leute) je nach Studio ist das Publikum in der Regel 55+.
6. Die Inneneinrichtung lädt nicht zum Verweilen ein, der Fokus liegt beim Wesentlichen.
7. Rahmen für eigenes Ermessen bei der Trainingsdurchführung ist relativ gering.
8. Es gibt einen Dresscode.
9. Kieser kann langweilig werden.
10. Es wird keine Ernährungsberatung angeboten.

Mein Resümeé

Wie bereits erwähnt handelt es sich hierbei vor allem um meine persönliche Sicht. Etwas, was mir wie ein Vorteil erscheint, mag aus einer anderen Perspektive eher nachteilig sein. Alles in allem bin ich der Überzeugung, dass für die Zielgruppe von Kieser Training das Konzept absolut optimal ist. Realistisch betrachtet hat jedes Produkt Vor- und Nachteile. Und auch Kieser Training ist keine Patentlösung für jede Art von Beschwerden oder jedes Trainingsziel. Gut finde ich, dass sich Kieser Training vor allem als Grundlagen-Training positioniert hat. In meinen Augen ist es genau das. In den Begrüßungsbeitrag auf meinem Blog habe ich ja bereits beschrieben, dass es mir wichtig ist, dass Training gesund und zielführend ist und diese Kriterien erfüllt Kieser Training alle Male. An manchen Punkten fehlt mir vor allem der Ganzheitliche Ansatz. Mir fehlt die Ernährung in dem Konzept am allermeisten.

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Quellen:
Daumann, F., Heinze, R.& Römmelt, B. (2012). Strategisches Management für Fitnessstudios, Sciasmus – Sport und Management Themenheft. Ausg.3. Verfügbar unter: https://www.researchgate.net/profile/Robin_Heinze/publication/276234175_Strategisches_Management_fur_Fitnessstudios/links/5552fc9e08ae6943a86d8fb0/Strategisches-Management-fuer-Fitnessstudios.pdf

Kieser Training (2017) Stiftung Warentest. Verfügbar unter: https://www.kieser-training.com/medienmitteilungen/id/196/

Hallo und herzlich Willkommen!

Liebe Leser!

Schön, dass Ihr zu meinem Blog gefunden habt. Als Neuling in der Welt des Bloggens startet für mich heute ein ganz aufregendes, neues Kapitel in meinem Leben. Womit möchte ich mich in diesem Blog beschäftigen? Welche Ideale und Ziele verfolge ich? Und warum schreibe ich überhaupt darüber? Los geht’s!

Das Thema

In diesem Blog möchte ich mich mit Themen rund um ein bewusstes und gesundes Leben beschäftigen. Als (fast fertig) studierte Gesundheitsmanagerin arbeite ich jetzt schon einige Jahre mit einer Vielzahl von Themen, Vorurteilen und Vorstellungen rund um das Thema Gesundheit. Durch meine Erfahrungen in der Gesundheitsbranche und einige Weiterbildungen habe ich ein breites Wissen angehäuft. Täglich beschäftigen mich viele Fragen und Gedankengänge. Gesund und schön sein ist heute für viele Menschen ein Lebensziel. Entsprechend vielfältig sind auch die Angebote auf dem Markt. Zu manchen Themen findet man ganz unterschiedliche Informationen. Wir sind sehr geprägt von unseren Idealen, welche nicht immer mit der Natur der Sache zusammen passen. Daher soll es in diesem Blog um Sport, Ernährung, Diäten, Entspannung, Vorurteile, den Gesundheitsmarkt, einzelne Schicksale, Social Media, Schönheitsideale, Krankheiten und vieles mehr gehen. Ich hoffe somit einen Wegweiser für meine Leser zu schaffen.

Ziele und Ideale

Wie bereits erwähnt kursieren im Netz derart viele verschiedene Darstellungen und Informationen, wobei jede die Wahrheit für sich beansprucht. Mein Ziel ist es daher Licht ins Dunkel zu bringen und mit Vorurteilen aufzuräumen. Außerdem möchte ich den gängigen Schönheits- und Fitnessidealen an den Kragen. Für mich ist damit ein „Kodex“ verbunden an den ich mich halten werde. Meine Beiträge müssen dem Ideal der Wissenschaftlichkeit unterliegen. Quellen sollen immer nachvollziehbar sein. Ich verfolge ferne das Prinzip der differenzierten Darstellung und werde versuchen immer mehrere Betrachtungsweisen zu Rate zu ziehen. Die Beiträge sollen regelmäßig und abwechslungsreich sein. Außerdem soll jedes Wort stets ehrlich und nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben sein.

Meine Motivation

Wieso mache ich das alles eigentlich? Wie die meisten Menschen strebe ich nach Selbstverwirklichung. Darüber hinaus habe ich in meinem jungen Leben schon einiges erlebt (mehr dazu in „Über mich“), was mich heute zu der Überzeugung gebracht hat, die ich habe. Ich beobachte Trends, Schönheitsideale und die allgemeine Einstellung zu Gesundheitsthemen mit einer gewissen Dosis an Skepsis. Oft will ich, wenn ich etwas lese oder höre, rufen: „Halt! Stop! Das stimmt doch so gar nicht. Wollt Ihr Euch damit umbringen?“ Da ich selbst auch schon ein paar dieser Dinge am eigenen Leib erfahren oder in meiner Nähe beobachtet habe ist es mir sehr wichtig geworden mein fachliches Wissen mit anderen zu teilen. Nicht, weil ich alles besser weiß, sondern weil ich im Laufe der letzten Jahre gelernt habe alles differenziert zu betrachten und auf bestimmte Gütekriterien zu untersuchen.

Ich hoffe ich habe Euch neugierig gemacht und freue mich auf viele spannende Themen und Eure Feedbacks und Fragen. Bis dahin erstmal alles Gute!